Nachtblaue Kinoträume – KINO-Serie der Süddeutschen Zeitung III

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Das Filmeck Gräfelfing ist mehr als eine gemütliche Vorstadt-Institution. Werner Scholz‘ Spielstätte kommt weitgehend ohne Blockbuster und Mainstream aus. Für sein anspruchsvolles Programm erhält er Jahr für Jahr Förderpreise
Von Oliver Hochkeppel

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88 bequeme Polstersessel hat das Kino von Werner Scholz. Wer hier Platz nimmt, bekommt Filmkunst aus aller Welt geboten. (Foto: Catherina Hess)

Seit jeher ist er bei den Filmkunstwochen dabei, mit denen die Münchner Filmkunstkinos nicht nur die Saure-Gurken-Zeit, sondern auch die stiefmütterliche Behandlung durch die Verleihe überbrücken wollen. Allerdings früher ein paar Jahre mit eigenem Programm und eigener Zählung der „Gräfelfinger Filmkunstjahre“. „Damals wollten die anderen ein reines Münchner Filmkunstfestival machen und mich draußen haben“, sagt Werner Scholz. Das ist lange passé, in diesem Sommer ist er wieder regulär dabei, mit Dokumentationen wie dem Porträt von „Peggy Guggenheim – Ein Leben für die Kunst“, mit Preisgekröntem wie dem aktuellen Starter-Filmpreis-Sieger „Waldeslust“ oder dem Deutschen-Filmpreis-Gewinner „Der Staat gegen Fritz Bauer“, und mit Klassikern wie „Harold und Maude“.

Der Regisseur Peter Goedel hat seinen Film „Tanger – Die Legende einer Stadt“ vorgestellt, Wolf Gaudlitz seinen „Sahara Salaam“; dessen Klassiker „Taxi Lisboa“ kommt zum Schluss, davor laufen noch die Gewinner des Bayerischen Filmpreises, „Colonia Dignidad“ und „Grüße aus Fukushima“ sowie Maria Schraders „Vor der Morgenröte“. Lauter Filme ganz nach dem Geschmack von Werner Scholz.