Fenster ins wahre Leben – Kino-Serie der Süddeutschen Zeitung VII

Vollständigen Artikel lesen (erschienen am 3. August 2016)

860x860
Christian Pfeil betreibt in München zwei Kinos, darunter das Monopol an der Schleißheimer Straße. (Foto: Stephan Rumpf)

In der loungeartigen Kinobar stehen neben jedem der 32 breiten Sessel Schirmlämpchen und kleine Beistelltische für Getränke. Links von der mit einem roten Vorhang verdeckten Kinoleinwand schmiegt sich dezent die geschwungene Bar ins Eck. Das Ganze wirkt wie ein privates Kabarett aus den Zwanzigerjahren. Während der 46-Jährige, der in München auch noch das „Arena“ an der Hans-Sachs-Straße betreibt, durch das Gebäude wirbelt und von seinem Kino schwärmt, tauscht er nebenbei den neuesten Filmklatsch mit Lysann Windisch aus. Sie ist eine von drei Kulturwissenschaftlerinnen, die im Monopol die Programmvorauswahl treffen und Spezialreihen vorbereiten. So zum Beispiel die gerade laufenden Filmkunstwochen, bei denen das Monopol mit dem Schwerpunkt „Beste gute Filme“ Kinofilmen eine zweite Chance gibt, die im Mainstream-Kino nur kurz zu sehen waren.