DER SCHAMANE UND DIE SCHLANGE – Zum Abschluss der 64. Filmkunstwochen

Mittwoch, 10.8., 18:00 Uhr, Neues Rottmann
Karten: 089 / 52 16 83

Mit fließenden Übergängen zwischen den Dekaden schafft es „Der Schamane und die Schlange“ auf dem mäandernden Flusslauf jenes „Wilde Denken“ abzubilden, von dem sein „Entdecker“ Claude Lévi-Strauss sagt, es gehe schlicht darum, „das Andere in das Unsere und umgekehrt zu übersetzen“. – SPIEGEL online

In DER SCHAMANE UND DIE SCHLANGE ist die Perspektive des ursprünglichen Kolonialtextes verkehrt: Bei Guerra geht es um die kolonialen Erfahrungen des Indios; die weißen Reisenden sind lediglich Statisten. Sie dürfen am indigenen Wissen teilhaben und erleben so immerhin – in einer schönen Reminiszenz an das Finale von Kubricks 2001 – ihre spirituelle Transformation. Mit dieser Gemengelage aus Genremotiven, Kolonialkritik und subalternem, magischem Geheimwissen steht Der Schamane und die Schlange – gemeinsam mit dem philippinischen Guerilla-Filmemacher Lav Diaz – in der postkolonialen Tradition des Dritten Kinos der sechziger Jahre. – Die ZEIT