Grande Dame der Lichtspielhäuser – Kino-Serie der Süddeutschen Zeitung II

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Marlies Kirchner vom Theatiner-Kino setzt auf Originalversionen und analoge Projektion
Von Christina Koormann

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Zu ihr blicken auch die Filmstars auf: Marlies Kirchner, hier vor einem Plakat zum Film „Lo straniero“ (1967) mit Marcello Mastroianni. (Foto: Robert Haas)

Während der 64. Filmkunstwochen zeigt das Theatiner-Kino zwei von drei ausgewählten Filmen mit dem 35-Millimeter-Projektor, der neben den Projektoren im Filmmuseum und im Werkstattkino einer der wenigen noch funktionierenden in München ist – noch eine Besonderheit, die das Kino in sich birgt. 2012 musste der Projektor einem digitalen Nachfolger weichen, „das haben wir sehr bedauert“, sagt Kirchner. „Meine Mitarbeiter und ich sind allesamt große 35-Millimeter-Fans.“ Einsatzfähig ist der Projektor jedoch nach wie vor. Peter Goedel, Regisseur von „Tanger – Die Legende einer Stadt“, und Nicolas Humbert, Regisseur von „Step Across The Border“, sind deshalb auf sie zugekommen, um ihre 35-Millimeter-Kopien während der Filmkunstwochen hier zu zeigen. „Andere Kinos können das nicht“, sagt Kirchner. Somit ist der Projektor ein Aushängeschild für echte Filmliebhaber. Der dritte Film im Programm der Filmkunstwochen – „Retour chez ma mère“ („Willkommen im Hotel Mama“) – läuft am Sonntag, 7. August, in der Preview – in digitaler Version.

Wenn die Theatiner-Filmkunst im kommenden Jahr 60 Jahre alt wird, soll zu diesem Anlass eine ganze Serie mit Filmen auf 35 Millimeter gezeigt werden. „Wir hoffen, dass wir die alten Klassiker des Hauses noch einmal zeigen können, Filme, die für das Kino sehr wichtig waren.“