Filmtipp der Woche · Amina Handke zu Gast im Theatiner (13.07.-15.07.2024)

Amina Handke, Künstlerin und Filmemacherin: ist die Tochter von Peter Handke. Wie für ihren Vater gilt für sie das Wort, die literarische Gefasstheit der Welt. Wie für Peter Handke ist auch für Amina Handke der Film ein wichtiges Ausdrucksmittel. Jetzt widmet das Theatiner Kino in München der österreichischen Filmemacherin eine kleine Carte-Blanche-Reihe und ihren eigenen Filmen. Amina Handke ist in München zu Gast.

Ausgangspunkt der Reihe ist Amina Handkes Film Mein Satz (2023), eine »verspielte Autofiktion über die Grenzen und familiären Verstrickungen der Sprache, die sich zwischen Mutter- und Vatersprache bewegt« (Theatiner). Nach dem Theaterstück von Peter Handkes »Kaspar« aus dem Jahr 1967. (So 14.07. 18:00 · zu Gast: Amina Handke · Tickets)

In künstlerischen Kurz- und Experimentalfilmen, die thematische oder formale Verbindungen zu ihrem eigenen Film herstellen, zeigt das Theatiner, welche Filme oder Avantgarde-Künstler*innen Amina Handke inspiriert haben. Stimmbänder der Pionierin feministischer Aktionskunst Valie Export war für sie wichtig, außerdem das Videoexperiment Gras A/B von Sabine Marte, Kathrin Resetarits‘ Stummfilm Ägypten über Gebärdensprache und 34/76 Tschibo, ein filmisches Daumenkino von Kurt Kren. Dieses Umfeld hat Handke zu ihrem eigenen Kurzfilm verleitet, Mutter von Mutter, eine Vorstudie zu Mein Satz. (Sa 13.07. 17:30 · Tickets)

Gezeigt wird außerdem Chronik des Regens von Michael Freerix. Der Abschlussfilm an der Film- und Fernsehakademie Berlin ist eine Komödie, die Jean Eustache mit der Berliner Schule kreuzt, und dabei beginnt, über das Kino zu träumen. (Sa. 13.7.2024 19:00 · zu Gast Michael Freerix · Tickets)

Intensiv wird es bei Werner Herzogs Kasper-Hauser-Film Jeder für sich und Gott gegen alle (So 14.07. 20:30 · Tickets). Analytisch und großartiges deutsches Sprechkino ist Danièle Huillets und Jean-Marie Straubs Klassenverhältnisse (Mo 15.07. 18:00 · Tickets), in dem Franz Kafkas Romanfragment »Der Verschollene« zu einer Allegorie der kapitalistischen Gesellschaft wird, die in einem fiktiven Amerika spielt.

Viel Spaß im Kino!